Sonntag, 8. März 2015

Gedankenwirrwarr

Die Tage fliegen nur so dahin... alle meinen immer, ich sollte die Zeit genießen. Die Zeit zu Hause mit meinem Baby, die Zeit mit meinen Kindern. Die Zeit ohne Arbeit. Eine Großfamilie fordert aber auch sehr viel, es ist sehr viel zu erledigen: Der Haushalt will getan werden, Termine müssen ausgemacht und eingehalten werden, die Kinder wollen zu Freunden oder zu ihren Hobbys. Auch die Paarbeziehung sollte gepflegt werden. Und dennoch ist es so wichtig, im hier und jetzt zu leben und die Glücksmomente tief im Herzen zu bewahren.
Mein Baby wird groß, letzte Woche wurde es schon ein halbes Jahr alt. Und der Sommer und damit mein Arbeitsbeginn rückt unaufhaltsam näher. Immer wieder frage ich mich, wie ich so die Elternzeit genießen soll. Gerade dann ist es wichtig, alles drum herum zu vergessen und intensive Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Das Baby zu bekuscheln, mit den Kindern zu lachen, den Mann zu umarmen. Diese Momente bleiben im Herzen und tun der Seele gut. Dennoch ist da gerade eine große Portion Wehmut. Man möchte die Zeit einen kurzen Moment anhalten, um atmen zu können, um frei zu sein, ohne diese negativen Gedanken. Ich arbeite gern, die Arbeit mit den Kindern in der Schule erfüllt mich sehr. Aber Mutter sein und seine Familie umsorgen ist eben auch schön. Die Vernunftsgründe sind auch total logisch: Ich bekomme mehr Geld als mein Mann, mein Mann möchte auch gern Elternzeit mit seinem Kind verbringen, das Baby hat dadurch die Chance, länger zu Hause betreut zu werden, ich bin zeitiger von der Arbeit zu Hause und kann mir die restliche Arbeit zeitlich flexibel einteilen, die anderen Kindern haben dadurch auch mehr Papazeit... Alles gute Gründe, dass ich ab Sommer wieder arbeiten gehe und mein Mann zu Hause bleibt. Wenn da das Herz nicht wäre. Das Herz, welche sich eine Trennung vom Baby gerade überhaupt nicht vorstellen kann. Das Herz, welches im Moment nur die eigenen Kinder sieht und sie umsorgt wissen möchte. Die Gedanken, dass Mama nun mal viel mehr "sieht" und den Alltag gut im Griff hat. Die Angst vor Veränderung, Chaos, Trubel, Arbeitsanforderungen.
Ich glaub, ich muss mal wieder in die Schule. Sobald ich da bin, sobald ich die Freude der Kinder sehe, sobald ich in Materialien reinschnuppere, bekomm ich Lust. Lust auf meine Arbeit. Eine Arbeit, die für mich so bereichernd und vielfältig und dankbar ist. Das werde ich versuchen, in den Vordergrund zu rücken. Alles andere wird sich finden, wenn die Familie sich neu organisiert hat. Aber bis dahin ist noch Zeit. Der ganze Frühling und einige Sommerwochen liegen noch vor uns. Ich werde versuchen, mich immer wieder in das Hier und Jetzt zurück zubeamen.  

Der Alltag fordert gerade so einiges von mir, aber dennoch schaff ich es gut, Pausen zu finden. Oftmals sind es die kleinen Pausen, die gut tun. Spaziergänge oder gemeinsames Frühstück mit Freundinnen, einen Kaffee in Ruhe trinken, abends Ruhe im Haus zu haben und sich noch einmal eigenen Tätigkeiten zu widmen. Aber auch das darf nicht in Stress ausarten. Wenn ich die Bücher-und Zeitschriftenstapel sehen, den ich schon längst gelesen haben wollte, darf ich mir nicht den Druck machen, es unbedingt zu schaffen. Was ich schaffe, wenn es mir gut tut, ist gut, der Rest bleibt eben ungelesen. Bald fängt mein Sportkurs mit Baby an und einen ersten Versuch eines Ausfluges ohne Baby wird es geben. Das langsame Abnabeln wir beginnen. Ich bin gespannt, wie es dem Babysohn und mir ergehen wird.

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